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07.11.2024:
Germanwatch e.V.: Ende der FDP-Blockade als Chance für klima- und energiepolitische
Weichenstellungen nutzen
Germanwatch e.V.:
Ende der FDP-Blockade als Chance für klima- und energiepolitische
Weichenstellungen nutzen
Germanwatch zum Ende der Ampel-Koalition: SPD, Grüne und Union sollten gemeinsame
Richtungsentscheidungen treffen
(lifePR) (Berlin, 07.11.2024) Nach der Ankündigung der Vertrauensfrage durch den
Bundeskanzler und der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten fordert
die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch SPD, Grüne und die Unionsparteien
dazu auf, vorhandene Gemeinsamkeiten in der Klima- und Energiepolitik für ein starkes
Signal der Handlungsfähigkeit zu nutzen.
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„Zurecht betont der Bundeskanzler, dass in diesen schwierigen Zeiten Stabilität und
klare Orientierung das höchste Gebot sind. Bei allen inhaltlichen Differenzen haben
SPD, Union und Grüne jetzt die Chance, national und international ein Signal der
Handlungsfähigkeit basierend auf einem gemeinsamen Wertekompass zu geben. Zentral
sind nationale und internationale Richtungsentscheidungen für eine zukunftsfähige
Wirtschaft und solidarische Gesellschaft”, sagt Silvie Kreibiehl, Vorstandsvorsitzende
von Germanwatch. “Jetzt gilt mehr denn je: Politik und Politische Kommunikation müssen
sachlich und zielführend sein und Lust auf die Demokratie machen.”
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Chance für Einigung beim Weltklimagipfel
Am Montag beginnen die UN-Klimaverhandlungen in Baku, wo gerade nach dem Wahlsieg von
Donald Trump diese Handlungsfähigkeit gezeigt werden muss. Wichtig wäre eine breite
Allianz von Staaten, die deutlich machen, dass sie alles daran setzen, das Pariser
Klimaabkommen wirkungsvoll umzusetzen. Das neue Klimafinanzierungsziel, das in Baku
beschlossen werden soll, ist hier ein großer Prüfstein. David Ryfisch, Leiter des
Bereichs Zukunftsfähige Finanzflüsse bei Germanwatch: „Beim Weltklimagipfel in Baku
muss sich die amtierende Bundesregierung mit dem neuen Finanzminister Kukies für ein
ambitioniertes Ergebnis einsetzen. Gerade jetzt geht es um Deutschland als verlässlichen
internationalen Partner - auch für die globale Sicherheit. Der Spielraum für konkrete
deutsche Finanzzusagen für die nächsten Jahre wird in der aktuellen Konstellation wohl
kleiner. Andererseits wird eine Einigung auf ein neues globales Ziel sogar eher
erleichtert, da die ständige Blockade sinnvoller europäischer Verhandlungspositionen
durch Christian Lindner wegfällt."
Ryfisch weiter: "Seit der Kanzlerschaft Angela Merkels gibt es einen Konsens aller
demokratischen Parteien für starke und verlässliche Klimafinanzierung. SPD, Grüne und
auch die Union könnten nun gemeinsam ein solches Signal setzen.”
Entlastung der Industrie gemeinsam auf den Weg bringen
Union, SPD und Grüne teilen auch das gemeinsame Anliegen, den Industriestandort
Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität zu erhalten und zu stärken. Olaf Scholz
hat in seiner Rede Vorschläge für eine kurzfristige Unterstützung der Industrie genannt,
die mit der FDP nicht zu realisieren waren. Auch die Union betont in ihrem gerade
erschienenen Energiekonzept die Bedeutung von bezahlbaren Strompreisen und Netzentgelten
sowie Kosteneffizienz in der Transformation. “Der Bundeskanzler sollte neben
Wirtschaftsminister Habeck auch die Führung der Union zu seinem geplanten Industriegipfel
einladen und gemeinsam mit Unternehmen und Gewerkschaften pragmatische Lösungen finden,
die kurzfristige Entlastungen mit klaren Weichenstellungen verbinden: Ein Fahrplan zur
Elektrifizierung der Industrie ist der kostengünstigste Weg zum Klimaschutz, erhöht die
Resilienz des Wirtschaftsstandorts und nutzt die industriepolitischen Chancen einer
europäischen Energieunion”, erklärt Simon Wolf, Leiter des Bereichs Deutsche und
Europäische Klimapolitik bei Germanwatch. “Positiv ist, dass die radikalen Vorschläge
von Christian Lindner zur Abschwächung des Klimaschutzes jetzt zunächst abgewandt sind.”
Germanwatch mahnt, dass durch das Ende der Koalition keine Rechtsunsicherheiten für
Unternehmen entstehen sollten im Hinblick auf Berichtspflichten, die sich aus europäischen
Regeln ergeben. “Es ist auch die Verantwortung der Union, jetzt zusätzliche Belastungen
für Unternehmen zu vermeiden, die sich seit Monaten auf kommende Regelungen eingestellt
haben - das ist ein Gebot der Fairness”, sagt Silvie Kreibiehl. ”Gerade bei der anstehenden
Umsetzung der CSRD in deutsches Recht müssen nun pragmatische Lösungen vor allem für die
Erstanwender gefunden werden, die Klarheit schaffen und Lasten fair verteilen, statt
weiter zu Unmut zu führen.”
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