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Begriff
Worauf der Begriff Indianersommer
zurückgeht ist nicht geklärt. Unzählige Mythen und Deutungen
gibt es: Mal soll das Rot der Blätter die indianischen Ureinwohner an das fließende Blut der Tiere
während der letzten Jagden vor dem Winter erinnert haben, mal geht die Erklärung auf den Subkontinent
Indien und dem erfolgreicheren Schiffsverkehr dorthin während der warmen Jahreszeit zurück.
Hintergrund

© Jürgen Treiber / PIXELIO
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Die genaue Verbreitung des Indian Summer, seine Dauer und Intensität schwanken von Jahr zu Jahr. In
manchen Jahren gibt es so gut wie keinen Indian Summer, in anderen zieht er sich über mehrere Wochen
und ist besonders ausgeprägt.
Seinen Anfang nimmt er in den Gebirgsregionen Alaskas und Kanadas, wo
sich häufig bereits im August die ersten Blätter zu färben beginnen. Je nach Wetterlage breitet sich
das Naturspektakel langsam und stetig oder auch sprunghaft und relativ schnell in den Süden aus.
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Am
ausgeprägtsten ist der Indian Summer meist zwischen Ende September und Ende Oktober in den
Neuengland-Staaten Connecticut, New Hampshire, Maine, Massachusetts, Rhode Island und Vermont und in
Teilen Kanadas. In weiter südlich gelegenen Gebieten wie zum Beispiel Texas kann das Schauspiel weit
weniger ausgeprägt oft erst im November beobachtet werden.
Das weite Spektrum der Farbtöne ist auf eine viel größere Anzahl von Laubbaumarten, als wir es von
Europa kennen zurückzuführen. Zum Vergleich: Nordamerika hat über 800 Laubbaumarten, Westeuropa 51!
Biologische Gründe für die Blattfärbung
Zum Schutz müssen die Laubbäume der gemäßigten Zonen zum Winter ihre Blätter abwerfen. Gründe hierfür sind:
- Das Angebot an Wasser nimmt im Winter ab, da einerseits weniger Niederschläge stattfinden und
anderseits das im Boden gespeicherte Wasser friert und für den Baum nicht erreichbar ist. Wenn nun über
die Blätter weiterhin Verdunstung stattfinden würde, würde der Baum vertrocknen.
- Auch das in den Blättern enthaltene Wasser würde gefrieren und die Blätter zerstören.

© Angelika Wolter / PIXELIO
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Vor dem Blattabwurf werden wichtige Nährstoffe und das grüne Chlorophyll aus den Blättern abtransportiert
und an bestimmten Stellen in Baumstamm, Ästen und Wurzeln eingelagert. Signal für diesen Prozess ist die
Verminderung der Sonneneinstrahlung in Länge und Intensität. Beschleunigt wird der Prozess zudem durch
sinkende Temperaturen.
Das Chlorophyll, als grüner Blattfarbstoff, hat im Sommer andere Farbstoffe, die auch im Blatt enthalten
sind, überdeckt. Farbstoffe, wie das gelbe
Karotin oder das rote Anthocyan werden nun
sichtbar und erzeugen die leuchtenden Herbstfarben.
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Viele nordamerikanische Baumarten bilden in dieser Zeit noch zusätzliche Pigmente und tragen dann
extrem hohe Farbstoffkonzentrationen in ihren Blättern. Letzteres ist der Grund für die viel kräftigeren
Farbtöne der Bäume in Europa.
Leaf Peeper
Die extra wegen des Farbspektakels anreisenden Besucher nennt man Leef peeper (zu deutsch: „Blattgucker“.
Sie machen in den Neuengland-Staaten einen großen Anteil am Tourismus aus. Hotelreservierungen,
frühzeitige Buchung von Mietautos, geführten Wander- oder Kanutouren usw. sind in dieser Zeit dringend
zu empfehlen. Auch die Preise für Übernachtung, Anreise etc. sind um ein Wesentliches höher als sonst.
Zur Hochsaison ist eine wahre Herbstlaub-Manie zu beobachten. Allerorts wird über das Timing diskutiert,
damit bloß nicht der Moment der Farbexplosion des Ahorn- und Espenlaubs verpasst wird.
Den aktuellen
Stand der Laubfärbung gibt die Internetseite www.newengland.com/foliage/index.html.
Regionale Telefon-Hotlines findet man bei www.weather.
com und
www.newengland.com/foliage/index.html

Die besten Orte um den Indian Summer zu erleben

Städte, Küste, andere sehenswürdige Orte

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